Änderung des Tarifs im Rahmen der COVID-19 Pandemie

07.10.2020 15:13
 
 
 
In den letzten 6 Monaten ist das Wissen um SARS-CoV-2 Infektionen und die mitunter auftretende COVID-19 Erkrankung erheblich gestiegen. 
 
Weltweit erschienen bislang mehr als 35000 Publikationen in den medizinischen Datenbanken.
 
Auch die ursprüngliche Annahme dass wir es beim SARS-CoV2- mit einem Virus zu tun haben, dass auf eine immunologisch naive Bevölkerung trifft haben sich als unzutreffend erwiesen. Nicht jede Infektion führt auf Grund der bestehenden Kreuzimmunität zu anderen Coronaviren beim Infizierten auch zwangsläufig zu einer COVID-19 Erkrankung.
 
Auch die Sterblichkeit ist erheblich niedriger als zu Beginn der Pandemie angenommen werden musste, wenn gleich sie immer noch höher ist als bei einer saisonalen Influenza.
 
Die Altersabhängigkeit und die Bevorzugung des männlichen Geschlechtes bei SARS-CoV2- Erkrankungen sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Personen ab dem 50. Lebensjahr können grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Auch die Sterblichkeit steigt mit dem Alter und bestehenden Begleiterkrankungen  bei einer COVID-19 Erkrankung (bitte nicht mit dem reinen Virusnachweis in einem PCR-Test verwechseln) deutlich an.
 
Bei Männern ab dem 50 Lebensjahr liegt sie in etwas bei 3 Prozent im Falle einer COVID-19 Erkrankung. Die Morbidität und dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität im Falle einer schweren COVID-19 Erkrankung wurden bislang in den Studien noch nicht befriedigend erfasst und erforscht. Wie bei jeder virale Lungenentzündung ist aber davon auszugehen das eine dauerhafte respiratorische Lungeninsuffizienz als Folge einer postinfektiösen Lungenfibrose die Folge ist und damit dauerhaft zu einer Leistungsminderung und wahrscheinlich auch damit verbunden zu einer verkürzten Lebenserwartung führt.
 
Daher ist das Risiko einer SARS-CoV2-Infektion weiterhin ernst zu nehmen und entsprechend auf Schutzmaßnahmen bei Menschen mit erhöhten COVID-19 Risikoprofil wert zu legen. Eine überzogene Hysterie erscheint hingegen nicht angebracht, zumal es zahlreiche andere Erkrankungen gibt, deren Sterblichkeit bei weitem über dem einer COVID-19 Erkrankung liegt.
 
Im Falle einer vom SARS-CoV-2 Virus ausgelösten COVID-19 Erkrankung ist auch weiterhin mit schweren bis schwersten Schäden an den inneren Organen zu rechnen, die nur durch eine rechtzeitige Therapie und vor allem durch Präventions vor einer SARS-CoV2-Erkrankung minimiert oder verhindert werden können.
 
Betroffen sind insbesondere vor 
 
- allem die Lunge, aber auch in einer Vielzahl an Fällen am Herz, der Niere und dem Magen- Darmtrakt. Die lange Dauer einer Erkrankung laut aktuellen Studien im Median von 4 bis 6 Wochen führt im Erkrankungsfall zu einer fast zweimonatigen Arbeitsunfähigkeit und entsprechenden Einnahmeausfällen.
 
Wegen dieser Risiken - auch eines längeren bis zu 56 Wochen langen Arbeitsausfalls und dem erhöhten Todesfallrisiko in meiner Altersklasse  ist eine Anpassung des Stundenhonorars erforderlich. 
 
Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation und den Umsatzausfällen in Arztpraxen und Kliniken, wird der Coronatarif von Ende Februar diesen Jahres auf 100 Euro pro Stunde + 25 Euro Coronarisikoaufschlag reduziert - zuzüglich Spesen.
 
125 Euro pro Einsatzstunde
 
In  Hochrisikoeinsatzgebieten wird dieser Stundensatz sich auf 150 Euro erhöhen. Hierbei wird vorausgesetzt, dass der oder die Auftraggeber zudem eine RKI-konforme persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung stellen, die geeignet ist Patienten auch über einen Zeitraum von bis zu 24 Stunden notfallmedizinisch zu versorgen.
 
Dabei wird vorausgesetzt dass der Atemschutz inklusiver einer persönlichen Schutzausrüstung der Kat III 3 2b gemäß RKI und mindestens mit einfachen FFP3 Masken für den Kurzzeiteinsatz erfolgt, sofern vor Ort kein Überdruckbeatmungssystem (PDAR-Systeme) zur Verfügung gestellt wird. Andernfalls wird von mir ein Aufpreis von 300 Euro als Risikozuschlag pro Tag verlangt.
 
Diese Risikozulage soll mit Blick auf die unklare Datenlage für Langfristschäden durch das neue SARS-CoV-2 Virus dem Risiko einer möglichen dauerhaften Berufsunfähigkeit sowie dem damit verbundenen Morbiditäts- und vorzeitigen Todesfallrisiko Rechnung tragen   
 
Unklar ist auch ob das neue SARS-CoV-2 Virus zusätzlich langfristig das Auftreten hirnorganischer Schäden, rheumatischer Grunderkrankungen oder gar von Krebserkranungen induziert.